Funktionsdiagnostik / CMD-Therapie
Was ist das?
CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) ist eine Störung in dem komplexen System des Kauorgans, die
dementsprechend schwierig und aufwendig zu diagnostizieren ist. Die Beschwerden und Auswirkungen auf
den Körper sind vielfältig. Bei vielen Menschen ist eine Funktionsstörung vorhanden, sie führt aber nicht
immer zu Beschwerden. Der Grund dafür ist die gewisse Anpassungsfähigkeit des Körpers. Wird sie
allerdings überschritten, treten Beschwerden und Schmerzen auf.
Während der Behandlung klären wir Sie eingehend über Ursachen und Zusammenhänge und die Therapie
auf.
Gesundes Kausystem:
Unser Kauorgan mit Zähnen, Kiefer, Kiefergelenken, Muskulatur,
Nervenendigungen und Zentralem Nervensystem stellt ein komplexes
und dabei fein abgestimmtes System dar:
Die Zähne sollen ein ganzes Leben lang Nahrung zerkleinern und sich
dabei möglichst nicht abnutzen.
Dafür ist das gesunde Zahnsystem optimal abgestimmt.
Kaubewegungen erfolgen ideal völlig reibungsfrei. Das Kauen und
Zerbeißen erfolgt ohne einen direkten Zahnkontakt; denn unser
äußerst feinfühliges Nervensystem steuert unsere Zähne so, dass der
Kiefer kurz vor dem Zahnkontakt unbewußt refektorisch geöffnet wird.
Ein optimales Kausystem funktioniert wie ein feines Uhrwerk. Es
arbeitet ohne Verschleiß und mit wenig Kraftaufwand.
Ursachen für Funktionstörungen:
Störungen im System lassen die Kräfte und den Verschleiß ansteigen
und führen somit zu verstärkter Abnutzung, Überlastungen,
Muskelverspannungen, Schmerzen und Schäden.
Störungen können vielfältig sein:
Zahnstellungs-bedingte
Zahn-bedingte
Kiefer-bedingte
Kiefergelenks-bedingte
Muskulatur-bedingte
Stress-bedingte Störungen (auch psychosozialer Stress)
Veränderungen im Biss (fehlende Zähne, zu hohe zu niedrige Kronen und Brücken
Verletzungen und Traumata im Hals- Kopfbereich
Auswirkungen von Funktionsstörungen auf:
Zähne (Zahnschmerzen (häufig unerklärliche), Überempfindlichkeit, übermäßige Abnutzung,
Zahnsubstanzausbrüche am Zahnhals)
Zahnfleisch (Zahnfleischrückgang, freiliegende Zahnhälse)
Zahnhalteapparat (Überlastungen, Knochenabbau, erhöhte Anfälligkeit für Knochentaschen)
Muskulatur (Verspannungen, muskulatur-bedingte Kieferfehlhaltungen, Kieferklemme, Zungenfehlhaltung,
Zungenbrennen, Schluckbeschwerden)
Kiefergelenke (Kiefergelenkschmerzen, Gelenkknacken, -reiben, Bewegungseinschränkungen,
Kieferklemme, -sperre)
Fernwirkungen von Funktionsstörungen:
Kopf-, Hals-, Rückenschmerzen, Rückenverspannungen, Bandscheibenprobleme, Beckenschiefstand,
Migräne, Ohrgeräusche (Tinnitus), Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Neuralgien der Hirnnerven,
Lichtempfindlichkeit, Augendruck
Ziele der Funktionsdiagnostik / CMD- Therapie:
Durch die Optimierung des Zahnsystems mit harmonischer Funktion soll wieder eine Schmerz- und
Beschwerdefreiheit erzielt werden. Ungleichmäßige Belastungsverhältnisse von Zähnen beim Schlußbiss
und bei Kaubewegungen sollen beseitigt werden. Zähneknirschen und Pressen soll abgestellt oder
verhindert werden.
Oftmals werden hierzu sog. Aufbissbehelfe/ Zahnschienen benötigt.
Digital erstellte Schienen sind sehr präzise und besonders hygienisch optimal aufgrund hochwertiger
Materialien.
Weil Ursachen und Wirkungen komplex sind, braucht die Behandlung eine sorgfältige Diagnostik und ein
umfassendes Verständnis des gesamten Kauorgans (sog. Stomathognathes System).
Funktionsdiagnostik ist wegen der Beziehungen zu allen Strukturen des Kauorgans für alle Bereiche der
Zahnmedizin (Zahnerhaltung, Parodontologie, Zahnersatz, Implantologie, Kieferorthopädie) essentiell.